
Was wäre daran so schlimm? (Ingrid Kasper)
Zu „Am Zeitplan wird festgehalten“ vom 15. August NWZ:
Es ist erstaunlich, was Herr Hausmann vom AWB den Besuchern der Informationsveranstaltung zum Müllheizkraftwerk alles zutraut: Die knappe Vorstellung von zwei Gutachten stecken sie locker weg. Ihr ausgeprägter technischer Sachverstand befähigt sie, sofort darüber zu diskutieren. Wenn anschließend die im Voraus gestellten Fragen beantwortet werden, hören sie geduldig und konzentriert zu. Zu Hause im Internet können die Bürger die Gutachten, die unterdessen von Experten überprüft werden, lesen und in Ruhe bewerten. An einem zweiten Informationsabend berichten die Experten, und es wird die Diskussion darüber, die zuvor am 12. September leider etwas zu kurz gekommen war, vertieft. Da die Landkreisverwaltung Wert auf ein Meinungsbild legt, erfolgt eine öffentliche Abstimmung. Nun ist noch Zeit für restliche Fragen . . .
Doch halt! Ein zweiter Info-Abend ist überhaupt nicht vorgesehen. Weil sich sonst alle weiteren Termine verschieben würden und „dann bekommt EEW in diesem Jahr seine Genehmigung nicht mehr“, so Herr Hausmann, und 2018 müsste „das ganze Verhandlungspaket“ nochmal überarbeitet werden. Und was wäre daran so schlimm, fragt sich der Laie, nachdem EEW schon 2016 anscheinend 20 000 Tonnen Müll mehr als erlaubt verbrannt hat?
Übrigens: Hätte die Landkreisverwaltung freundlicherweise die Öffentlichkeit schon Monate früher über den neuen Vertrag mit EEW informiert, wäre ihr zumindest der Ärger über zu knappe Fristen erspart geblieben, und für dieses Jahr hätte vielleicht noch alles gepasst.
Ingrid Kasper, Göppingen