
Überlasst nicht einem chinesischen Investor die Macht!
Zu „Mehrheit für Vertrag steht“ vom 26. September:
Wahrlich ein schwarzer Tag. Was ist eigentlich in den Umweltausschuss gefahren? Ich arbeite in der Industrie und wir haben schon lange mit chinesischen Kunden zu tun. Wir sind natürlich froh über die Aufträge, aber sie gelten schon als Kunden, die auf Ihre Forderungen bestehen.
Insofern kann ich mir nicht vorstellen, dass es ein besonders glücklicher Schachzug ist, ein so heikles Thema wie die Müllverbrennung einem chinesischen Investor zu überlassen, der mit 100-prozentiger Sicherheit nur seine Rendite im Auge hat. Ich meine auch, dass der Bürger ein Recht hat, dass dieses Thema wieder kommunal bestimmt wird, zumal es hier um unsere Gesundheit geht. Überhaupt könnte man ein bisschen mehr Hirn gebrauchen. Das Thema Bioabfall im Plastikbeutel war ja auch ein echter Reinfall. Ich hab sowas noch nirgends gesehen. In Italien gibt es das auch, aber da stellt man einen Eimer raus, keine Tüte. Und jetzt überlegt man, ob man vier Abfalltonnen braucht? Ja geht’s noch? Zuerst eine Tüte, die zerbricht und von den Raben zerstückelt wird, und dann vier Tonnen? Also bitte, was geschieht hier?
Es geht um uns, es geht um Verantwortung und es geht nicht um irgendwelche Streitereien. Und nach meiner Meinung muss auch nicht alles der Wirtschaft überlassen werden, es darf ruhig auch im Rathaus noch eine Verwaltung geben, die ihre Aufgaben auch wahrnimmt, und die auch die Interessen der Bürger vertritt. Ich habe immer gedacht, das wäre die Aufgabe. (Aber vielleicht bin ich ein klein bisschen naiv) In diesem Sinne, setzt euer Hirn ein, und überlasst nicht einem chinesischen Investor die Macht über unsere kommunalen Interessen.
Wo kommen wir den da hin? Und vielleicht können wir das Papier ja so wegbringen wie immer, das hat doch bisher auch funktioniert? Und für den Biomüll wäre eine Tonne schon wesentlich praktischer.
⇥Holger Schmidt,
⇥Rechberghausen