
Müllverbrennung wieder in die öffentliche Hand! (Reiner Baumstark-Villing)
Zu „Dioxinwerte: Debatte um mehr Müllverbrennung ausgesetzt“ vom 9. September:
Das Gutachten des TÜV Süd ist für mich Anlass zu folgenden Überlegungen:
1. Das jetzige Gutachten lässt absolut keine Rückschlüsse zu auf den Dioxin-Ausstoß, wenn größere Mengen verbrannt werden als die, für die das Müllheizkraftwerk technisch ausgelegt und daher bisher zugelassen ist. Weniger Wartung, weniger Filtertausch kann zu Störfällen und sprunghaft ansteigenden Dioxinwerten führen. 2. Auch die Schwermetallbelastung der Böden muss untersucht und veröffentlicht werden. 3. Die Abluft muss von neutraler Seite zu (dem Kraftwerksbetreiber nicht bekannten) verschiedenen Zeitpunkten analysiert werden. Auch hier sind die Ergebnisse von Interesse.
Durch die Auswahl des Verbrennungsmaterials lässt sich, vermute ich, einiges steuern. Es muss sichergestellt sein, dass keine Tricksereien wie bei den Diesel-Abgasmessungen möglich sind.
Damit Mauscheleien in Zukunft vorgebeugt wird und Misstrauen langsam schwinden kann, plädiere ich dafür, die Müllverbrennung als sensible Infrastruktur wieder in die öffentliche Hand zurück zu führen.
Die jetzt schon stattfindende nicht genehmigte Mehrverbrennung muss verboten werden. Die Spitzfindigkeit der EEW zur Begründung der Mehrverbrennung ist unfassbar. Die öffentliche Hand sollte in Zukunft überdies für regelmäßige Luft- und Bodenmessungen sorgen.
Reiner Baumstark-Villing, Göppingen