
Landrat redet Brisanz klein (Dr. med. André Bönsch)
Zum Interview mit Landrat Edgar Wolff vom 12. August:
Als weit unter der „Relevanzschwelle“ sind zusammengefasst die Aussagen von Landrat Wolff im einseitigen Interview zu beurteilen. Anstatt auf die offenkundigen und wohlberechtigten Sorgen der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises einzugehen, versucht der Landrat die Brisanz der Müllmengenerhöhung unter dem Deckmantel des „Gesamtverhandlungspaketes“ kleinzureden, um genauso offensichtlich dilettantische Fehler in der Abfassung des Vertrags mit dem Betreiber EEW zu verschleiern. Jedoch treten diese wohl im Rahmen der jetzt laufen Verhandlung vor dem Landgericht offen zu Tage und setzen die Landkreisverwaltung unter großen Druck.
Den ganzen Vertrag kann man wohl zusammenfassend als „Pleiten, Pech und Pannen“ einer amateurhaft agierenden Landkreisverwaltung auffassen, die jetzt nachträglich versucht, durch noch größere Fehlentscheidungen die kleinen Fehler quasi durch die Hintertür zu korri gieren.
Auch wenn der Landrat im Interview immer wieder betont, dass der Rechtsstreit im vorliegenden Verhandlungspaket keine entscheidende Rolle spielen würde, drängt sich dem aufmerksamen Leser des Interviews genau dieser Verdacht auf, nämlich kurzsichtig, nicht durchdachte und für die Gesundheit der Bürger(-innen) des Landkreises schädliche Entschlüsse eher autokratisch im „stillen Kämmerchen“ zu entscheiden, das heißt Fakten schaffen, bevor ein ausreichender Informationsstand erreicht ist.
Hinsichtlich der „Deadline“ wäre es im laufenden demokratischen Entscheidungsprozess absolut fahrlässig, unflexibel am bisherigen Termin festzuhalten, da dieser nach meinem Demokratieverständnis erst festgelegt werden kann, wenn wirklich alle Fakten inklusive des jetzigen Gutachtens sowie der Antworten des Fragekatalogs von OB Till auf dem „Tisch“ und einer entsprechenden Bewertung und Diskussion unterzogen worden sind.
⇥Dr. med. André Bönsch,⇥Göppingen