Landkreis als Goldesel? – NWZ – 25.09.2018
Zum Artikel „Nach fünf Monaten noch keine Antwort“ vom 22. September und weiteren Berichten und Leserbriefen zum Thema Müllproblematik im Landkreis:
Das sind paradiesische Zeiten für die Eigentümer der Beijing Enterprises Holdings Limited, der EEW und damit das Göppinger Müllheizkraftwerk (MHKW) gehört. Obwohl die Rede ist von sagenhaften 40 Prozent Umsatzrendite, die im Göppinger MHKW erwirtschaftet werden, soll der Gewinn weiter gesteigert werden. Es soll dort 14,21 Prozent mehr Müll pro Jahr verbrannt werden, der aber nicht aus dem Kreis Göppingen stammt, denn wir Bürger des Landkreises werden ja mit vergleichsweise hohen Müllgebühren dazu erzogen, Müll zu vermeiden. Die Göppinger Landkreisverwaltung will diesem Vorhaben zustimmen.
Mehr Müll bedeutet aber auch mehr Schadstoffemissionen. Wir bekommen also zu den bisherigen 1,5 Tonnen jährlichen Schadstoffemissionen aus dem Kamin des Göppinger MHKW noch weitere 213 Kilogramm (14,21 Prozent von 1,5 Tonnen) Gifte ab. Wir werden aber für diese höhere Schadstoffbelastung nicht etwa entschädigt. Nein, als brave Landkreisbewohner zahlen wir pro Familie auch 72 Euro/Jahr mehr Müllgebühren als zum Beispiel eine Heilbronner Familie, deren Müll wesentlich günstiger im MHKW Göppingen verbrannt wird.
Ich unterstelle, dass die NWZ keine „fake-news“ druckt. Dann scheint es aber, als ob der Landkreis samt Teilen des Kreistages durch höchst geheime Papiere „geknebelt“ wurde, wenn die Aufklärung dieser in der NWZ geschilderten Sachverhalte dermaßen behindert wird.
⇥Wolfgang Wieser, Rechberghausen