
Gesundheitsamt will Informationen von Müllofen-Kritiker
Anfrage: Das Staatliche Gesundheitsamt hat sich an einen Hauptkritiker des Müllheizkraftwerks (MHKW) gewandt. Amtsleiter Dr. Heinz Pöhler, fragt den Göppinger HNO-Arzt Dr. Michael Jaumann in einem Brief: „Wir sind beauftragt abzuklären, ob die Bürger im Landkreis Göppingen durch das MHKW einem erhöhten Risiko von Atemwegserkrankungen ausgesetzt sind.“ Deshalb will Pöhler, dessen Amt dem Landratsamt unterstellt ist, wissen: „Wir bitten Sie, uns Ihre Daten, Unterlagen und Erhebungen bezüglich Atemwegserkrankungen zukommen zu lassen, damit wir diese bewerten … können.“
Ratlosigkeit: Jaumann meint zu dieser Anfrage: „Ein Beleg der Ratlosigkeit und Hilflosigkeit. Seit über 20 Jahren sind erhöhte Raten an Allergien, Asthma und Pseudokrupp bei Schulkindern und Erwachsenen bekannt.“ Er zeigt sich verwundert: „Sind nicht Sie und Ihr Gesundheitsamt per Gesetz zuständig für Auswertungen und Analysen von Erkrankungen? Das ist doch nicht meine Aufgabe als niedergelassener Arzt für HNO und Umweltmedizin.“
Recherche: Den Grund der Anfrage erläutert die Pressesprecherin des Landratsamts, Julia Schmalenberger. Eine Kreisrätin habe sich auf Daten von Jaumann bezogen, als es um Atemwegserkrankungen ging. „Um die Quelle zu recherchieren, hat Herr Dr. Pöhler dann direkt bei Herrn Dr. Jaumann schriftlich nachgefragt“, sagt Schmalenberger.