
Gefahren nicht ignorieren! (Christel Beck)
Zu den Beiträgen über die geplante Kapazitätserweiterung des Göp pinger Müllheizkraftwerks:
Müllverbrennung führt zu chronischer Vergiftung des Bodens, der Luft und des Wassers. Bei den Giften sind Schwermetalle und halogenierte Kohlenwasserstoffe bis hin zum Ultragift Dioxin, das krebserregend ist, zu Chlorakne führt und die Erbanlagen schädigt. Feinstäube schädigen das Zellgewebe und sind Vehikel für Giftstoffe, die sich auf ihrer Oberfläche festsetzen und so bis ins Blut, das Zellgewebe, ja bis ins Gehirn gelangen können. Dr. Stavenow weist in seinem Leserbrief vom 30. August völlig zu Recht auf die Interaktion aller Gifte hin, die „vernachlässigt, ja sogar ignoriert“ wird. Ignoriert von wem? Doch nicht von verantwortungsvollen Wissenschaftlern und Umweltschützern. Ignoriert werden diese Erkenntnisse vom Betreiber des Müllofens, auch von staatlichen Stellen. Betrügerisches „Greenwashing“ ist es, wenn Müllverbrennungsanlagen als „thermische Verwertung“ gepriesen werden und wenn Landrat Wolff behauptet, der Müllofen helfe dem Klimaschutz.
Die Profitgier der Betreiber des Müllofens wird zu Recht angeprangert, aber doch hingenommen, wenn man sagt, die müssen halt Gewinne machen. Umweltschutz also nur, wenn die Profite nicht geschmälert werden? Das soll uns eingeredet werden, um den Widerstand zu lähmen und zu verhindern, über das kapitalistische System hinaus zu denken. Wir brauchen eine antikapitalistische Alternative; eine Gesellschaft, in der Mensch und Natur nicht mehr ausgebeutet werden. Eine Erhöhung der verbrannten Müllmenge lehne ich ab. Aktiver Widerstand der Bevölkerung kann diese Pläne verhindern. Die chronische und mutwillige Vergiftung von Mensch und Natur wird dadurch aber noch nicht beendet. Deshalb muss aus der Müllverbrennung ausgestiegen werden. Wir brauchen eine Wende zur Müllvermeidung und zur Kreislaufwirtschaft, zum umfassenden Recycling.
Christel Beck, Rechberghausen