
Der Trick mit der Rotte ist ein Skandal –…
Zu „Schluss mit Müll-Verdunstung“ vom 4. August:
Die NWZ berichtet: Teil des neuen Vertrags zwischen Landkreis und chinesischem Betreiber EEW soll der Verzicht auf den Rotteverlust sein. Die profitorientierte, listenreiche EEW hatte in einem Handbuch der Abfallwirtschaft, also nicht in einer staatlichen Unterlage, entdeckt, dass angeblich fünf Prozent des Mülls im Bunker vor der Verbrennung verdunsten. Der Kreis und damit der Gebührenzahler zahlt die Menge, die die Eingangswaage feststellt. EEW verdient aber mit der so errechneten Zusatzverbrennungsmenge gleich noch einmal, eine Praxis, die es meiner Kenntnis nach bei keiner anderen Mullverbrennungsanlage in Deutschland gibt und die rechtlich wohl kaum haltbar sein dürfte. Es ist ein Skandal, dass Landkreis und Regierungspräsidium dies bisher akzeptiert haben.
Nun will uns der Landkreis den Verzicht auf diese Praxis als großen Fortschritt verkaufen, der neben sehr vagen und zweifelhaften kleinen finanziellen Vorteilen für die Unterzeichnung des Vertragsentwurfs spreche. Eine sofortige Beendigung der Mengenerhöhung über den Rotteverlusttrick ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit. Bei der Abschlussrunde des Bürgerinformationsprozesses haben alle anwesenden Bürger ohne Ausnahme klar zum Ausdruck gebracht: Keine Erhöhung der Verbrennungsmenge! Kein Verzicht auf das Kündigungsrecht! Ernsthafte Prüfung einer Rekommunalisierung! Diese Bürger drückten vermutlich die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung aus.
Walter Bader, Gammelshausen