25.07.2017 Zugeständnisse des Müllofen-Betreibers ist nur ein Nasenwasser (Jörn…
Zugeständnis des Müllofen-Betreibers ist nur ein Nasenwasser
Zu .„Nein zu mehr Schadstoffen und Verkehr“ vom 21. Juli:
Die Abfallwirtschaft des Landkreises ist geprägt von einer der höchsten Abfallgebühren im Land. Grund hierfür sind vertraglich vereinbarte unangemessen hohe .Mindestanlieferungsmengen (Garantiemengen) und zugehörige Verbrennungspreise.
Eine Recherche des ZDF-Magazins „Frontal 21″ zur Folge verlangen Betreiber von Müllverbrennungsanlagen. (MVA) von den Kommunen das einhalbfache (150 Prozent) bis zu dem dreieinhalbfachen (350 Prozent) der tatsächlich anfallenden Verbrennungskosten. Bei derartigen Gewinnspannen ist das Zugeständnis des Betreibers EEW, das Entsorgungsentgelt für den Landkreis Göppingen um 5,5 Prozent abzusenken, nur ein Nasenwasser. Was aber handelt sich der Landkreis für dieses Nasenwasser ein? Dem Betreiber soll zugestanden werden, die genehmigte planfestgestellte maximale Verbrennungsmenge von 157 680 Tonnen pro Jahr auf 180 000 zu steigern. Über die Folgen einer solchen Erhöhung verliert die Landkreisverwaltung kein Wort. Die Zahl von 157 680 Tonnen pro Jahr beruht auf Berechnungen der
Konstrukteure, die die Komponenten der Anlage mit den Belastungsfaktoren, einer angenommen Lebensdauer sowie Sicherheitszuschlägen
auf einander abgestimmt haben. Wird dieser Wert überschritten, verkürzt sich generell die Lebensdauer der Anlage. Die Menge der emittierten
Schadstoffe wächst nicht nur um den Prozentsatz der erhöhten Durchsatzmenge an, sondern darüber hinaus, weil der Spielraum der gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte weiter ausgeschöpft wird, in dem zum Beispiel Wartungsintervalle verringert werden. Das Risiko für Störfälle steigt
an, zumal die Anlage bereits 20 Betriebsjahre auf dem Buckel hat. .Zur Erinnerung: die Altanlage von 1974 ist nach 23 Jahren still gelegt worden. Störfälle gehen aber auch mit starken Überschreitungen der Grenzwerte einher und gefährden die Entsorgungssicherheit, weil es sich um nur eine einzige Verbrennungslinie handelt. Und wieder sollen Menschen und Umwelt verraten und verkauft werden und die Zeche
für eine verfehlte Müllverbrennungspolitik bezahlen.
Jörn-Gerhard Rasch,
Göppingen
25.07.2017 Zugeständnisse des Müllofen-Betreibers ist nur ein Nasenwasser – Jörn Gerhard Rasch